Tage der Technik 2024: Grosses Interesse an der künstlichen Intelligenz
Wie können wir Fertigungssysteme mit künstlicher Intelligenz steuern? Wie können KI-gesteuerte Sensoren das automatisierte Fahren voranbringen? Wie kann KI dazu beitragen, den Energieverbrauch von Gebäuden zu senken? Und ist die KI eine Bedrohung für die Cybersicherheit, oder kann sie einen Beitrag dazu leisten, unsere Computer und das Internet sicherer zu machen? Mit diesen und weiteren Fragen befassten sich namhafte Expertinnen und Experten in ihren Vorträgen bei den Tagen der Technik in Lausanne und Zürich.
Im Rahmen der Veranstaltung am 3. Oktober in Zürich beleuchtete Alisa Rupenyan, Professorin für industrielle AI an der ZHAW, die Möglichkeiten, mit denen die Künstliche Intelligenz die industrielle Fertigung optimieren kann. Miriam Elser, Head of Vehicle Systems Group bei der Empa Empa, stellte innovative Algorithmen für automatisierte Fahrzeuge vor und erklärte, wie diese die Zuverlässigkeit von Sensoren erhöhen können. Roger Halbheer, Chief Security Advisor bei Microsoft, diskutierte die Themen Künstliche Intelligenz und Cybersicherheit und hinterfragte, ob KI eher Gefahr oder Gewinn für die Computersicherheit darstellt. Felix Bünning, CEO des Empa-Spin-offs Viboo zeigte, wie KI-gesteuerte Thermostate dazu beitragen können, den Energieverbrauch von Gebäuden erheblich zu senken. Marco Schmid, Inhaber von Schmid Elektronik, erläuterte anhand des Projekts «Schell Eco Marathon», wie die Daten, KI und Netzwerke neue Dimensionen für die Informationsgesellschaft eröffnen. Die anschliessende von Prof. Roland Büchi (ZHAW) moderierte Podiumsdiskussion bot wertvolle Einblicke in die Herausforderungen und Möglichkeiten, die KI für die Schweizer Industrie bereithält.
Am Vortag in Lausanne zeigte der Professor der Haute Ecole Arc, Dr. Hatem Ghorbel, die Möglichkeiten der KI in der Industrie anhand von Projekten auf, die in enger Verbindung mit Manufakturen im Jurabogen durchgeführt wurden. Marco Schmid hatte ebenfalls die Gelegenheit, in Lausanne seine Überlegungen zur Rolle der KI in der Informationsgesellschaft vorzustellen. Abdelkarim Gharbi, der Siemens vertrat, und Clément Therrillion für Salesforce veranschaulichten das Potenzial von KI in ihren für die Industrie entwickelten IT-Lösungen. Deborah Greinschgl und Caroline Sarrazin von Akkodis - einem Unternehmen der Adecco-Gruppe - demonstrierten den Beitrag von KI in Prozessen im Zusammenhang mit dem Personalwesen. Die Podiumsdiskussion mit den verschiedenen Rednern, die vom Co-Generalsekretär von Swiss Engineering Pascal Fragnière geleitet wurde, bot insbesondere die Möglichkeit, ethische Fragen im Zusammenhang mit KI zu vertiefen.
«Wir freuen uns über die gelungenen Veranstaltungen in Lausanne und Zürich. Das grosse Publikumsinteresse spiegelt die wachsende Bedeutung wider, die der Künstlichen Intelligenz in unserem Alltag zukommt», so das Fazit von Swiss-Engineering-Zentralpräsident Giovanni Crupi. «KI ist ein Querschnittsthema. Swiss Engineering befasst sich mit diesem Thema intensiv, und fördert den Austausch und die Vernetzung, um konkrete Anwendungsfälle zu identifizieren», so Crupi weiter.
Beitrag von: Hendrik Thielemann
Bildquelle: N. Zonvi / R. Keller