Innovation und Engagement für die Kunststoff-Kreislaufwirtschaft in der Schweiz
Der 29. Februar war für die Schweiz ein Meilenstein auf dem Weg zur nachhaltigeren Bewirtschaftung von Kunststoffabfällen. Bei einem von Swiss Engineering UTE in Zusammenarbeit mit dem Verband TecOrbe im TriPôle in Yverdon-les-Bains organisierten Forum kamen Experten und Innovatoren zusammen, um über die Fortschritte und die verbleibenden Herausforderungen beim Kunststoffrecycling zu diskutieren.
Trotz der Anstrengungen, die bereits unternommen wurden, befindet sich die Schweiz an einem kritischen Punkt, um die Umweltauswirkungen von Kunststoffabfällen zu reduzieren und eine echte Kreislaufwirtschaft zu fördern. Jüngste Initiativen, wie das Projekt «Sammlung 2025» von Swiss Recycling, LEO Recycle und anderen, belegen das landesweite Engagement für das Recycling von Kunststoffen. Dennoch bleibt die Frage: Wie können wir optimal recyceln, um unsere natürlichen Ressourcen zu schonen? Da nicht alle Kunststoffformen gleich gut verwertet werden können, ist es zwingend notwendig, innovative Lösungen für schwer zu verarbeitende Materialien wie Verbundstoffe oder verschmutzte Kunststoffe zu finden.
Die Meinungen der Experten
Die Debatte über die Rolle der Verbrennung und das Potenzial aufkommender Technologien wie Pyrolyse, Vergasung oder Solvolyse ist aktueller denn je. Könnten diese Methoden eine praktikable Lösung für schwer verwertbare Materialien bieten und wenn ja, wie können wir sie auf umweltfreundliche Weise in unser Abfallwirtschaftssystem integrieren?
Jean-Pierre Danthine von der EPFL erinnerte daran, wie wichtig es ist, unsere Ressourcen sorgfältiger zu nutzen, um den Rohstoffabbau und die Abfallproduktion einzuschränken und eine quasizirkuläre Wirtschaft anzustreben. Amanda Finger und Elias Rehmann vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) präsentierten ihrerseits eine Bestandsaufnahme der Regulierung von Kunststoffabfällen in der Schweiz und betonten dabei die gesetzgeberischen Herausforderungen und die Zukunft.
Kollektives Engagement
Das Forum 2024 war mehr als nur ein Expertentreffen. Es war ein Aufruf zum Handeln an alle Schweizer Akteure, vom öffentlichen Sektor über die Privatwirtschaft bis hin zu den Verbrauchern, sich für einen nachhaltigeren Umgang mit Kunststoffen zu engagieren. Durch Zusammenarbeit, Innovation und ein Bekenntnis zu den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft kann die Schweiz eine führende Rolle bei der Umgestaltung des Umgangs mit Kunststoffen übernehmen – für eine grünere und verantwortungsvollere Zukunft.

Jean-Bernard Michel, Swiss Engineering, Vizepräsident UTE

Jean-Pierre Danthine, Professor an der EPFL (Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne )
Das Organisationskomitee
- Frédéric Leimgruber, Thevenaz-Leduc, Verantwortliche «Commercial Composite».
- Jean-Bernard Michel, Swiss Engineering, Vizepräsident UTE
- Jean-Philippe Petitpierre, Präsident des Vereins TecOrbe
Chronologie der Umweltauswirkungen von Kunststoffen
geführt. Die Entdeckung von Plastikmüllstrudeln in den Ozeanen durch Kapitän Charles Moore im Jahr 1997 unterstrich die Dringlichkeit der Situation.
Ab den 2000er-Jahren wiesen Studien auf die gesundheitsschädlichen Auswirkungen von Kunststoffzusätzen wie BPA und DEHP hin. Im darauffolgenden Jahrzehnt nach 2010 wurde das Bewusstsein für die Probleme mit Kunststoffen weltweit geschärft, was zu zahlreichen Initiativen zur Säuberung und zum Recycling führte. Im Jahr 2015 verabschiedeten die Vereinten Nationen die Ziele für nachhaltige Entwicklung und unterstrichen damit, wie wichtig es ist, diese Probleme weltweit zu lösen. Synergie und Innovation in Aktion: Engagierte Fachleute diskutieren im Swiss-Engineering-Forum über nachhaltiges Kunststoffmanagement und entwerfen gemeinsam die Konturen einer Schweiz, die Vorreiterin der Kreislaufwirtschaft ist.
Beitrag von: Jean-Bernard Michel, Swiss Engineering, Vizepräsident UTE
Bildquelle: Idd | Jean-Bernard Michel | Jean-Pierre