Nachhaltige Lebensmittelproduktion im Fokus
Wie können wir acht, neun oder gar zehn Milliarden Menschen ernähren, ohne unseren Planeten zu zerstören? Mit dieser Frage beschäftigten sich am 6. Februar die Teilnehmenden des Engineers’ Day Netzwerkanlasses in Muttenz. Auch Swiss Engineering war mit dabei.
«Nachhaltige Nahrungsmittelproduktion braucht interdisziplinäre Zusammenarbeit. Von Precision Farming bis zu innovativen Lieferketten - Ingenieurinnen und Ingenieure sind die Schlüsselakteure für eine ressourcenschonende Zukunft», sagte Giovanni Crupi, Zentralpräsident von Swiss Engineering, in seiner Eröffnungsrede. «Ohne Ingenieurinnen und Ingenieure gäbe es kein sauberes Wasser, keinen Strom für die Kaffeemaschine, keine Mahlwerke, keine Verpackungen und keine Logistik, um die Bohnen aus Übersee zu uns zu bringen», ergänzte SIA-Vorstandsmitglied Salome Hug.
Nach der Begrüssung durch die Trägerverbände Swiss Engineering STV und den Schweizerischen Ingenieur- und Architektenverein SIA eröffnete Thomi Jourdan, Regierungsrat Basel-Landschaft, die Veranstaltung mit einem Grusswort. Anschliessend skizzierte Christian Hofer, Direktor des Bundesamtes für Landwirtschaft, die agrarpolitischen Strategien des Bundes. Hofer betonte die Rolle der Ingenieurinnen und Ingenieure: Innovationen seien gefragt, beispielsweise beim nachhaltigen Pflanzenschutz und bei der Bewässerung. Auch die wirtschaftliche und soziale Nachhaltigkeit der Lebensmittelproduktion müsse verbessert werden. «Technische Ansätze können einen Beitrag leisten, wirtschaftlich attraktive Produkte und Produktionsverfahren zu entwickeln, welche beispielsweise die Arbeitsbelastung reduzieren.»
Einen Einblick in die Praxis gab Stephanie Schwander, Leiterin Innovation bei Bio Familia. In zwei kurzen Pitches präsentierten die Start-ups Mycrobez und Smartbreed ihre Technologien und Geschäftsmodelle für eine nachhaltigere Lebensmittelproduktion.
Den Abschluss bildete eine Podiumsdiskussion, in der Branchenvertreter – darunter Monica Duca Widmer (EcoRisana SA), Prof. Michael Kleinert (ZHAW), Jenny Kunz (Ricola) und Martin Rufer (Schweizer Bauernverband). Moderiert wurde der Nachmittag von Sonja Hasler.
Bereits am frühen Nachmittag bot die Veranstaltung ein vielseitiges Workshop-Programm mit Themen wie Cybersicherheit oder der Reduktion von Food Waste. In einem von Swiss Engineering organisierten Workshop diskutierten Anna Bünter, Gründerin des Startups Sallea, Biowinzer Roland Lenz und Urs Bührer, Head of Logistics Customer Service, Bühler AG innovative Lösungen für die nachhaltige Lebensmittelproduktion in der Schweiz.
Den Abschluss des Tages bildete ein Networking-Apéro, der Gelegenheit zum fachlichen Austausch bot.
Engineers' Day: Programm bietet zahlreiche Highlights
In diesem Jahr ist das Engagement der Unternehmen und Institutionen für den Engineers' Day am 4. März besonders gross. Ausgewählte Highlights sind:
- Swiss Engineering: Besichtigung des ersten gedruckten Betongebäudes in der Schweiz in Marbach
- Berner Fachhochschule: Einblicke in die Ausbildung, verschiedenen Studiengänge und Forschungsprojekte
- Stadt Winterthur in Zusammenarbeit mit der ZHAW: Besuch Querung Grüze und Innovationslabor, Aufzeigen der Leistungen der Bauingenieure im Hoch- und Tiefbau
- Eberhard Unternehmungen: Materialien im Kreislauf – Einblick in die Aufbereitungsanlage für Bauabfälle EbiMIK in Oberglatt
- Tiefbauamt Stadt Zürich: Einblick in den Bau eines neuen Regenentlastungssystems in Höngg zum Schutz der Limmat
- BLS: Interdisziplinäre Workshops zur Entwicklung von Lösungsansätzen für die grüne Bahn der Zukunft, Besichtigung des SMB/Geisslochviadukts oder des Stellwerks Frutigen und der Betriebszentrale Spiez
- ewz, VBZ und WVZ: Ein Blick hinter die Kulissen der Stadt Zürich zum Thema öffentlicher Verkehr, Wasser- und Wärmeversorgung mit thermischen Netzen
Das Programm von diesem Jahr ist online unter engineersday.ch/veranstaltungen verfügbar und wird laufend ergänzt.
Beitrag von: Hendrik Thielemann
Bildquelle: Nicolas Zonvi / Hendrik Thielemann