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Arbeitswelt im Umbruch: KI erfordert umfassende Wissensoffensive

Um die Implementierung von KI in Unternehmen nachhaltig zu gestalten, braucht es eine umfassende Strategie zurFörderung von KI-Skills in der Arbeitswelt. Das belegt die aktuelle Umfrage der plattform.

Die plattform ist die politische Allianz acht unabhängiger und lösungsorientierter Angestellten- und Berufsverbände, zu denen auch Swiss Engineering gehört. Sie befasst sich u.a. mit den Auswirkungen von technologischen Entwicklungen auf die Arbeitswelt – sei es durch die Digitalisierung im weiteren Sinn oder die KI im Speziellen. Da gemäss wissenschaftlichen Studien Dienstleistungs- und Wissensberufe besonders stark von KI in der Arbeitswelt betroffen sind, hat die plattform eine Umfrage bei ihren rund 85 000 Mitgliedern zur Einstellung,Nutzung und Kompetenz im Bereich KI am Arbeitsplatz durchgeführt. Die Resultate bieten wertvolle Einblicke in die Wahrnehmungen und Herausforderungen von Berufsleuten in der Schweiz. «Da die technologische Entwicklung durch KI häufig nur aus einer technisch-funktionalen Perspektive betrachtet wird, ist es für die plattform unerlässlich, die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen, die mit KI einhergehen, ebenso in den Blick zu nehmen», sagt Ursula Häfliger, Geschäftsführerin der plattform.

 

Funktion und Bildungsgrad beeinflussen Einstellung gegenüber KI

Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass Wissensarbeiter:innen tatsächlich schon jetzt stark von KI in der Arbeitswelt betroffen sind. Die Einstellung gegenüber KI hängt stark von der beruflichen Funktion und dem Bildungsgrad ab: Während Berufstätige in höheren Funktionen und mit höherem Bildungsabschluss grosse Chancen durch den Einsatz von KI sehen – insbesondere für die Wirtschaft – (Vgl. Grafik 1), zeigt sich bei weniger gut ausgebildeten Beschäftigten in tieferen Funktionen eine stärkere Skepsis. Gleichzeitig sind Szenarien bezüglich negativer Auswirkungen von KI auf die Gesellschaft bei besser ausgebildeten Berufsleuten verbreiteter. Themen wie die Beeinflussung öffentlicher Debatten, eine potenzielle Abnahme sozialer Kontakte und flächendeckende Überwachung werden als Herausforderungen genannt.

 

Trotz verbreiteter Nutzung: Grosses Bedürfnis nach KI-Skills

Rund die Hälfte der Befragten (48%) nutzt (generative) KI bei der Arbeit, während 32% angeben, keine KI zu verwenden. Die restlichen 20% sind unsicher oder machen dazu keine Angabe. Vor allem jüngere Mitarbeitende und Personen in höheren Funktionen setzen verstärkt auf den Einsatz von KI. «Einfach zugängliche Anwendungen basierend auf KI werden zwar schonhäufig bei der Arbeit benutzt, aber es gibt ein grosses Bedürfnis nach mehr Know-how zu KI für die eigene Arbeit», erklärt Häfliger.
 
Fakt ist: 80% der Befragten benötigen mehr Wissen und Kompetenzen, um KI effektiv in ihre Arbeit integrieren zu können (Vgl. Grafik 2). Dieser Bedarf ist insbesondere bei Mitarbeitenden in tieferen Funktionen stärker ausgeprägt. Darüber hinaus glaubt nur ein Drittel der Mitarbeitenden ohne Führungsfunktion, dass ihre Vorgesetzten ausreichend über KI informiert sind. Führungskräfte schätzen das Wissen ihrer Mitarbeitenden ähnlich skeptisch ein.
 
Weder Strategie noch Unterstützung in den Unternehmen

Ein zentrales Ergebnis der Umfrage ist, dass nur 23% der Unternehmen über eine klare KI-Strategie verfügen. Es besteht eine grosse Unsicherheit diesbezüglich, insbesondere beim unteren und mittleren Kader. Zudem werden Mitarbeitende nur unzureichend auf den Einsatz von KI vorbereitet – es fehlen sowohl Leitlinien zur Nutzung und Weiterbildungsangebote als auchAnregungen zur Integration von KI in die Prozessoptimierung.

Zürich 11.11.2024
Beitrag von: Hendrik Thielemann
Bildquelle: Shutterstock

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