Für eine Welt ohne Barrieren
Vom 25. bis 27. Oktober findet zum dritten Mal der Cybathlon in der Swiss Arena in Kloten statt – der grösste internationale Wettkampf, bei dem Menschen mit Behinderung mithilfe neu entwickelter Assistenztechnologien alltägliche Aufgaben bewältigen. Für diesen Cybathlon wurden die sechs bestehenden Disziplinen weiterentwickelt und um zwei neue ergänzt: Ein Rennen mit intelligenten Sehassistenztechnologien und mit Assistenzrobotern.
Treppen steigen, Zähne putzen, Tisch decken: All diese Tätigkeiten können für Menschen mit körperlichen Behinderungen herausfordernd sein. Genau darum sind sie Teil der Wettkämpfe des Cybathlon, bei dem Assistenztechnologien zum Einsatz kommen. Diese verhelfen Menschen mit Behinderung zu noch mehr Selbstständigkeit und fördern so die Inklusion in die Gesellschaft. Die ETH Zürich vernetzt durch den Cybathlon Betroffene mit Forschenden, damit diese gemeinsam Lösungen finden. «Inklusion beginnt dort, wo wir helfen Barrieren abzubauen, um gleiche Chancen für alle zu schaffen. Der Cybathlon motiviert Forschende weltweit, vermehrt anwenderorientiert zu arbeiten», betont ETH-Professor Robert Riener, Initiator des Cybathlon.
Die Idee des Cybathlon: Die Entwicklung von Assistenztechnologien durch einen internationalen Wettbewerb möglichst zu beschleunigen. Rund 80 Teams aus 26 Nationen kämpfen in acht verschiedenen Disziplinen um Medaillen. Es treten sowohl Teams aus der Industrie also auch von Hochschulen an. Die Schweiz ist mit insgesamt elf Teams am Start.
Mit zwei neuen Disziplinen am Start
Eine neue Disziplin wurde für solche Menschen mit einer schweren Beeinträchtigung oder einem vollständigen Verlust des Sehvermögens geschaffen. Beim Sehassistenz-Rennen helfen neue Technologien wie beispielsweise ein intelligenter Blindenstock dabei, wichtige Informationen über die Umgebung weiterzugeben. Bei der zweiten neuen Disziplin soll ein Assistenzroboter motorisch eingeschränkten Menschen helfen Aufgaben zu lösen. Robert Riener erklärt: «Assistenzroboter haben ein vielversprechendes Potential, um Menschen zu unterstützen, die nur sehr wenig oder gar keine Kontrolle über ihre Arme und Beine haben. Deshalb war uns wichtig, dafür eine eigene Disziplin zu schaffen.»
Wettkämpfe in der Schweiz und weltweit
Um auch den Cybathlon selbst so inklusiv wie möglich zu gestalten, findet die Veranstaltung weltweit gleichzeitig an neun Orten – sogenannten Hubs – statt. Die Teams können die Parcours auch vor Ort nachbauen. Das Team «BeAGain» in Südkorea stellt beispielsweise einen «eigenen» Cybathlon auf und veranstaltet die Rennen zeitgleich mit dem Cybathlon im Stadion in Kloten. Zuschauer können mit einem gültigen Ticket die Wettkämpfe live vor Ort verfolgen. Menschen mit Sehbehinderung stehen Audiobeschreibungen in Englisch und Deutsch zur Verfügung. Für Menschen mit Hörbeeinträchtigung werden die Wettkämpfe in deutsche und internationale Gebärdensprache übersetzt.
Weitere Informationen und Livestream: www.cybathlon.com
Sektion Zürich organisiert Besuch
Die Sektion Zürich von Swiss Engineering bietet die Möglichkeit, den Cybathlon am Vorabend der Wettkämpfe zu besichtigen und den Teams bei den letzten Vorbereitungen über die Schulter zu blicken. Weitere Informationen und Anmeldung
Bildquelle: ETHZ / A. Della Bella